„Worauf es mir in meiner Arbeit vor allem ankommt, ist die Idealität, die sich hinter der scheinbaren Realität befindet. Ich suche aus der gegebenen Gegenwart die Brücke zum Unsichtbaren – ähnlich wie ein berühmter Kabbalist es einmal gesagt hat: „Willst du das Unsichtbare fassen, dringe, so tief du kannst, ein – in das Sichtbare.“
„Die Individualisierung des künstlerisch darzustellenden Objekts durch das Gefühl der Sympathie und Antipathie ist notwendig und dient zur Formbereicherung. Mit dem Ausschalten der menschlichen Beziehungen untereinander in der künstlerischen Darstellung entsteht jenes Vakuum, unter dem wir mehr oder weniger alle leiden.
Die individuellen Formveränderungen aller Einzelheiten des darzustellenden Objekts sind unerlässliche Mittel zur Darstellung gesammelter körperlicher Volumen. Das heißt: Der Kontakt des Mitgefühls für den Mitmenschen muss wieder hergestellt werden.”
„Es handelt sich für mich immer wieder darum, die Magie der Realität zu erfassen und diese Realität in Malerei zu übersetzen. – Das Unsichtbare sichtbar machen durch die Realität. Das mag vielleicht paradox klingen – es ist aber wirklich die Realität, die das eigentliche Mysterium des Daseins bildet!”
“Die größte Gefahr, die uns Menschen allen droht, ist der Kollektivismus. Überall wird versucht, das Glück oder die Lebensmöglichkeiten der Menschen auf das Niveau eines Termitenstaates herabzuschrauben. Dem widersetze ich mich mit der ganzen Kraft meiner Seele.“
Photos © Burcado
Klangraum Witzenhausen | Johannes Baehr | Christian Noll | Saltatio Draconom